Freizeitbericht Sommer-GU 2011
Juchhu, die Zeit ist wieder da. Es ist wieder Sommer und somit kann die Sommerfreizeit in Hannover beginnen. Moment, da war doch was. Diesen Sommer findet die Freizeit ja woanders statt. Welcher Ort ist wohl geeignet einer Gruppe Superhelden Obdach zu gewähren? Gotham City? Zu Klischeehaft. New York? Zu offensichtlich. Am besten weit genug außerhalb, damit wir niemandem Schaden können und gleichzeitig auch nah genug am Zentrum um den Menschen schnell zu Hilfe kommen zu können. Fischbek. Ein Schullandheim am Scharlbargstieg. Der unwahrscheinlichste Ort an dem eine solche Gruppe zusammentreffen kann. Nicht dass von Anfang an klar war, dass es sich bei allen Anwesenden um Superhelden handelte. Ganz im Gegenteil. Die Alteregos der Helden nahmen sich Zeit einander kennenzulernen, interessante Ausflüge zu machen und erstmal zusammen zu wohnen. Nach und nach wurde jedoch offensichtlich, dass hier wirklich jeder Superkräfte besaß. Aber am besten beginne ich von vorne.
Samstag
Am Morgen waren noch einige Betreuer unterwegs um die Busse abzuholen mit denen wir uns die nächste Woche fortbewegen wollten. Für die Eltern mit Ihren Neuankömmlingen stand schon Kaffee und Kuchen bereit und auch das Geburtstagskind Werner Marquardt konnte so gebührend empfangen werden. Sofort wurden die Zimmer bezogen und die Räumlichkeiten inspiziert. Schnell wurden die Terrasse vor der Küche und der Aufenthaltsraum mit der Kuschelecke als beliebte Anlaufstationen identifiziert. Dies war wichtig, denn für viele - sowohl für Kinder als auch Betreuer - war die Unterkunft neu. Löblich zu erwähnen ist, dass sich direkt am ersten Tag vier neue Betreuer bereitfanden für die große Gruppe in der gut eingerichteten Küche zu kochen. Reis mit Currysauce, Geflügel und Gemüse stand auf dem Speiseplan und wenig später auch auf dem Tisch. Die erste Prüfung hatten unsere Neuen schon mit Bravour bestanden, denn es schmeckte so gut, dass alles ratzekahl, weggegessen wurde. Auch wenn es schon ein bisschen später war, wollten wir unbedingt noch unsere traditionelle Vorstellungsrunde abhalten. Neue Betreuer und neue Kinder stellten sich vor während sie den sprechenden Hut rumgehen ließen. Viele Fragen wurden geklärt: Schuhgröße, Alter, Familienzusammengehörigkeiten und/oder auch Familienstand standen im Mittelpunkt des Interesses.
Wie schön kann doch Urlaub sein. Morgens etwas länger schlafen, ausgiebig frühstücken und ups… Wie spät ist es? Öhm. Wollten wir nicht zum Flohmarkt? Na dann aber mal ran. Noch liegen wir ganz passabel in der Zeit. Also die Kinder in die Busse anschnallen und los. Nee. So ging das nicht mit dem Anschnallen oder doch? Die fehlende Routine raubte uns noch ein paar wertvolle Minuten, bevor wir uns alle perfekt angeschnallt über unsere Offroad-Piste auf den Weg zum Flohmarkt machen konnten. Tatsächlich schon ein bisschen spät dran, gelang es dem ein oder anderen doch noch ein paar Schnäppchen zu machen. Meret/Nele kauft Freundschaftsarmbänder und schloss direkt Freundschaften. Für Sven gab es ein Karl May Buch aus dem von da an abends viel vorgelesen wurde. Basti bekam Kuscheltiere geschenkt und ergatterte dank Daniels Verhandlungsgeschick gleich 5 Hörspiele für kleines Geld. Dann ging es auch schon wieder zurück. Ein kurzer Ausflug, aber die Generalprobe für das Ein- und Ausladen war gelungen - und auch das ist anstrengend und macht Appetit. Gott sei Dank gab es abends viele Kohlenhydrate. Pasta mit selbst gemachter Pesto Genovese, Tomatensauce und einer Erdnusssauce. Da war für jeden was dabei.
Am Sonntag stand der erste größere Ausflug an
Bei geschlossenen Geschäften bietet das Kino eine wunderbare Alternative. So richtig konnte man sich nicht auf einen Film einigen, so ging Sven mit Thomas und Marian in “Kung-Fu Panda 2”, einige zog es in den Film “Der Zoowärter”, andere in “Bad Teacher” und die Gebrüder Schnau fühlten sich sehr gut unterhalten beim Actionreißer “Transformers 3”. Auch wenn es viel Popcorn und Nachos gab, waren wir doch hocherfreut, dass Ksenia und Christina ihren Nachmittag damit zugebracht hatten Frikadellchen zu formen und hausgemachtes Kartoffelpürree zu kreieren. Der Hunger war groß und alle hauten ordentlich rein! .
Montag - Stadtbummel
Die Geschäfte haben auf und es wurde Zeit für einen Stadtbummel. Immerhin waren wir Hamburg, da sollte doch etwas gehen - und das Wetter war wunderbar sonnig. Es mussten einige Dinge gekauft werden: die Superhelden mussten schließlich noch ihre Kostüme für das Gruppenfoto basteln. Fast alle waren in die Stadt gefahren und man teilte sich schnell auf, je nach Interesse. Ob Kassette, Buch, Musikinstrument, Fußball oder Wasserpistole - die meisten wurden fündig. Zum aufregenden Abenteuer wurde der Trip als wir feststellen musste, dass Hamburg nicht unbedingt so barrierefrei ist wie Hannover. Die Fahrt mit der U-Bahn zu den geparkten Bussen in St. Pauli war deutlich anspruchsvoller als erwartet. Aber auch diese Herausforderung wurde schließlich bewältigt und auf die Heimkehrer wartete Käse-Lauch-Suppe und ein leckeres Gemüse-Risotto, das verzehrt wurde bevor man dem gemütlicheren Teil des Abends entgegen strebte.
Dienstag
Heute war ein Programmpunkt angesagt auf den sich einige Kinder (und zugegeben auch Betreuer) sehr gefreut haben. Heute Stand der Restaurantbesuch im Restaurant Outland an. Das Restaurant, dass von der Osterfreizeit-Gruppe wärmstens empfohlen worden war, wollten auch wir besuchen. Natürlich stand der Besuch erst am späteren Nachmittag an. Leicht ließ sich die Zeit bis dahin mit Basteln (Kostüme) und Wasserschlachten vertreiben - denn wieder war das Wetter wunderbar sonnig. Gegen 16.30 Uhr war es dann langsam Zeit loszufahren. Pünktlich um 17.00 Uhr kamen wir an, wurden wieder erkannt, sehr herzlich begrüßt und super bewirtet. Die Karte bot eine riesige Auswahl an Speisen - Pizza, Nudeln, Steak - es war für jeden was dabei und alles schmeckte hervorragend! Die Portionen waren riesig und Jan Hendrik und Andrè lieferten sich einen heißen Wettkampf, wer mehr essen kann. Im Endeffekt landeten beide auf dem Siegertreppchen. Aber nicht nur sie, auch eine eher unerwartete Konkurrenz gab es: Nathalie machte den Herren wirklich Konkurrenz und sicherte sich ganz klar die Damenwertung. Müde und satt machten wir uns schließlich auf den Heimweg.
Mittwoch
Heute war die Zeit gekommen unsere geheimen Identitäten aufzuheben und in unsere Superheldenkostüme zu schlüpfen. Wonder Woman (Janine Sch.) Supergirl 1 (Nicole) und Super-Fleischi (Nathalie), Silver Surfer (Daniel B.), Super Girl 2 (Christina) und Super Kuschel (Basti), Bett Man (Andreas) und HSV-Män (André), der König (Sven) mit Bulls Eye (Thomas) und Dr. Manhatten (Marian), die Geröllheimers (Caro und Janine Str.) und Bamm Bamm (Benedikt), auch das Team um Julia mit dem Zauberpony (Jessy) und Power Ranger Ramö machte eine gute Figur. Hancock (Dennis) und Dr. Evil (Matthias) scharrten sich um Super-Tony. Jan Hendrik, der Mann mit Schild und Wasserpistole wurde begleitet von Captain Obvious. Ein kampfstarkes Team bildeten auch Bat-Girl Mareike und Hit Girl Meret/Nele. Abgerundet wurde das Superheldenteam durch CätXän (Ksenia), Radioactive Man (Daniel D.) und letztendlich Leiter Man (Volker). Nach diesem außergewöhnlichen Shooting, diversen Showkämpfen, Flugversuchen und Gruppenbildern machten sich Jan Hendrik, Tony und Meret/Nele samt Betreuern noch auf in die Stadt und machten etwas Sight Seeing geführt durch den ortskundigen Reiseleiter Matthias. Die daheim gebliebenen unterstützten Marian bei der Zubereitung seines hervorragenden Gulaschs auf den sich alle schon seit Tagen freuten.
Donnerstag
Ab heute sollte das Wetter richtig schlecht werden. Dumm, dass ausgerechnet für heute der Zoobesuch geplant und die Führung gebucht war. Fahren oder nicht fahren, das ist hier die Frage. Naja. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wir fahren und die Entscheidung stellt sich als goldrichtig heraus. Es bleibt den ganzen Tag trocken und wir haben einen wunderschönen Tag im Zoo. Die Führung beginnt mit Geruchsgläsern. Jeder darf riechen und muss raten, was es wohl ist. So riechen wir uns über Eukalyptus und Vanille bis hin zu Elefantenfußnägeln. Puh, die müffeln. Dann geht es ins Elefantenhaus. Immerhin sind wir jetzt schon an den Geruch gewöhnt. Hier gibt es aber tolle Dinge anzufassen, die Haut einer Netzpython, den Backenzahn und das Haar eines Elefanten sowie Corny, die kleine Kornnatter. Die hatte es insbesondere Meret/Nele angetan. Sie wollte die kleine Schlange am liebsten gar nicht mehr los lassen. Vom Elefantentor ging es weiter zum Jugendstiltor im Tierpark Hagenbeck. Was versteckt sich wohl hier, gegenüber vom Löwengehege? Ein Löwenfell aufgezogen auf ein Metallgestell, so dass er die Originalgröße besitzt. Wow, einen Löwen streicheln und durch die Mähne wuscheln. Das ist für alle aufregend. Mal eine solche Tatze auf dem Arm oder dem Kopf zu haben ist schon cool. Zum Abschluss geht es dann noch zu den Orang-Utans, die gerade sehr verspielt rumtollen. Hier ist zwar die Führung beendet, aber noch nicht der Zoobesuch. Wir können noch Tiere füttern gehen und davon gibt es bei Hagenbeck ja bekanntlich einige. Elefanten, die einem die Äpfel und Möhren mit dem Rüssel aus der Hand nehmen, Alpacas, die einem das Futter aus der Hand mümmeln, woran Nathalie und Sven großen Spaß hatten oder die Ziegen, die man parallel auch noch streicheln konnte, was Meret/Nele besonders gefiel. Gott sei Dank bot der Zoo aber auch noch die Möglichkeit uns selber zu füttern; wer sagt schon nein zu Würstchen, Pommes und Zuckerwatte. Nach knapp 6 Stunden ging es dann zurück ins Schullandheim. Zuhause wartete auf die Großwildjäger ein Lachs-Spinat-Nudelauflauf, der trotz nachmittaglichem Snack hungrig verzehrt wurde.
Am Freitag erfüllten sich die Hoffnungen auf gutes Wetter leider nicht.
Meret/Nele, Jan Hendrik und André war dies jedoch egal, sie fuhren nach Harburg ins Cinemaxx um sich den neuen Harry Potter anzusehen. Die anderen blieben zurück und kuschelten bei dem regnerisch kalten Wetter im Gruppenraum und lauschten vorgelesenen Geschichten. Wenigstens konnte die abendliche Pizza hier die Stimmung noch ein wenig heben.
Samstag: Für heute stand ein ganz besonderer Punkt auf dem Programm:
die TAUFE für die Neulinge. Schon häufig gehört, aber ein Programmpunkt für eine Freizeit? Seltsam. Dachten sich auch die Neuen und wollten nicht daran glauben, dass das wirklich passieren wird. Zu aller Entzücken war es aber tatsächlich so und es entwickelte sich zu einem ziemlich unterhaltsamen Programmpunkt für alle, der damit endete, dass Jan Hendrik die ziemlich eingesauten Betreuer mit seiner Wasserpistole sauber spritzen konnte. Natürlich gab es am letzten Abend dann auch noch das Abschiedsgrillen und die anschließende Party mit lauter Musik, Getränken und Chips als krönendem Abschluss.
War heute tatsächlich schon Sonntag? Der letzte Tag?.
Moment - noch einmal Nachlesen. Hmm. Doch tatsächlich. Letzter Tag. Ups, dann kommen ja die Eltern. Dann sollten wir uns aber mal beeilen. Bei einem Kaffee fand sich noch einmal Zeit die Freizeit gemeinsam mit den Eltern Revue passieren zu lassen, bevor sich dann alle auf den Heimweg machten.
Auch ich habe die Freizeit in den letzten Tagen noch ein paar Mal Revue passieren lassen und je häufiger ich das tue, desto faszinierter bin ich. Es war weder eine leichte noch eine unkomplizierte Freizeit und dennoch lief alles wunderbar reibungslos und völlig entspannt. Hierfür möchte ich mich noch einmal bei allen Betreuern bedanken, die einen unglaublich guten Job gemacht haben. Auch die neuen Betreuer möchte ich an dieser Stelle noch einmal im Verein willkommen heißen und mich bei den alten Betreuern für die Empfehlungen von tollen neuen Helferlein bedanken. Die Neuen haben sich super in die Gruppe eingefügt und die ‘alten Hasen’ waren stets ansprechbar und hilfsbereit. Kurz: es war ein super Team - vielen Dank dafür! Natürlich bedanke ich mich auch beim Verein für die große Unterstützung, die ich bei der Planung und Durchführung der Freizeit erhalten habe. So blicke ich wie jedes Jahr mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die Freizeit zurück - zwar ist sie vorbei, aber es bleiben viele schöne Erinnerungen und die Vorfreude auf das nächste Jahr!