Seminar für Mütter 2009
Die Koffer sind gepackt, alle Daheimbleibende sind über Rechte und Pflichten informiert – es
ist alles organisiert und nun kann es losgehen: Mütterfreizeit in Marburg 2009!
Diesmal mit etwas weniger Ängsten, da ich jetzt schon das zweite Mal dabei bin und viele
kenne und schätze. Barbara fehlt (uns) auf der Mütterfreizeit und wir versuchen, es
einigermaßen aufzufangen.
Das erste Zusammentreffen in Hannover verschlafe ich, da ich erst meinen Platz einnehmen
will und dann nach den anderen Müttern im andern Wagen schauen will…Super Anfang!
Beim nächsten Umsteigen treffen wir dann aufeinander – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein
Stimmengewirr, ein Begrüßen und auch der Austausch der traurigen Neuigkeit: Juliane ist
nicht dabei, weil Julius gestorben ist. Der Tod oder das Sterben fährt bei uns immer mit, so
theatralisch es sich anhört: es ist wahr.
Vom Bahnhof geht es dann ins Hotel, wo wir uns zur offiziellen Begrüßung zusammensetzen.
Das Programm wird vorgestellt und wir sind alle erstaunt, wie viele Punkte wir doch schaffen
sollen in dieser Zeit. Werden Herta und Elke Ihr Team durch das Wochenende erfolgreich
führen?
Von deren Entschlusskraft bekommen wir einen ersten kleinen Einblick als wir nach dem
Abendessen bemerken, dass es in Strömen regnet. 1. Gedanke: Klare Sache: Stadtführung fällt
aus. 2. Gedanke (paar Minuten später): Herta und Elke wissen, wie ein Team geführt wird:
Mütter mit Regenschirmen und Kapuzen erheitern den Nachtwächter, der uns durch Marburg
führt (und bestimmt auch gehofft hat, dass es ausfällt…). Zu guter Letzt war es doch ein
voller Erfolg: Marburg ist genial, wenn auch das Kopfsteinpflaster sehr glitschig ist bei Regen
und es scheinbar immer bergauf geht…
Am nächsten Morgen geht es nach Hephata, wo wir einen umfassenden Einblick (Angebot,
Förderungen, Stolpersteine, Finanzierung, etc.) und Überblick (Rundgang) erhalten. Alle
unsere Fragen rund um die Betreuung wurden von den Mitwirkenden beantwortet und
brachten uns Anregungen für das heimische Umfeld. Zurück im Hotel mussten wir uns
sputen, um etwas zum essen aufzuspüren, da der Vortrag von Herrn Dr. Lorenz über
Dronabinol (Verbesserung von Spastiken und Stimmungszuständen) schon wartete. Herr Dr.
Lorenz verstand es, die anwesenden Damen in den Bann zu ziehen und nach kurzer Zeit
entstand eine fruchtbare Diskussion. Gut, dass wir Herta und Elke haben, ansonsten wäre die
Kaffeepause dahin gewesen. Nach dem Abendessen wurde erst mal laut über das sehr volle
Programm gestöhnt, aber bei der anschließenden Diskussion konnten wir uns auf kein Thema
einigen, welches hätte ausfallen können. Im Anschluss war Herta etwas geknickt, weil alle
sehr müde waren und früh schlafen wollten. Netterweise haben wir uns dann doch erweichen
lassen und sind alle mit auf Ihr Zimmer gekommen. Um Mitternacht klopfte es und –Herta
strahlte- standen Petra & Mitwirkende mit einer Torte vor der Tür und wir stimmten alle ein:
Happy birthday to youuuuu Herta! Ja, wir NCL-Mütter verstehen es jemanden aufzuheitern,
auch wenn wir hundsmüde und k.o. sind – gelernt ist gelernt!
Der nächste Morgen startete mit der Vorstellung von Frau Hoyer zum Thema
Kinderhospizdienste. Es ist ein sensibles Thema. Geklärt wurden das Aufgabenfeld und die Einsatzzeiten, was Aha-Effekte auslöste. Eine öfter geäußerte Meinung war: wir wollen einfach Zeit für unsere Kinder! Die Helferinnen kümmern sich um unsere Kinder, aber nicht
um den Haushalt oder ähnlichem.
Wir nutzen die geschenkte „freie“ Zeit für die Bearbeitung von Widersprüchen (Krankenkassen, etc.), Anmeldungen, Bestellungen, Putzen, Organisieren, etc. Zusätzlich haben wir dann noch das schlechte Gewissen – können wir am Ende des Tages sagen: wir haben die verbleibende Zeit mit unseren NCL-Angehörigen sinnvoll genutzt?
Der anschließende Ausklang fand ziemlich übereilt statt, da der Zeitplan sehr straff war und doch, dank der perfekten Organisation, eingehalten wurde. Fazit: Es war sehr ereignisreich, wir haben sehr viel von den Vortragenden profitiert und das Gespräch DER Profis (Mütter mit Erfahrung) fand leider nur am Rande statt. Das war der Wunsch der Mütter, dass die Kommunikation und der Austausch das nächste Mal in Hamburg mehr Raum finden möge.